Geschichte
Einwohner, Lage, Größe
Die Gemeinde Klaus liegt am rechten Talrand des Rheintales, einem breiten Sohlental das von Süden nach Norden die Grenze zwischen den Ost- und Westalpen bildet. Die Gemeinde Klaus umfasst eine Fläche von 524,46 ha. Davon sind ca. 263,24 ha Wald. Die Höhenlage des Ortszentrum beträgt 510 Meter über dem Meeresspiegel. Die Nachbargemeinden sind Fraxern, Weiler, Röthis, Koblach und Götzis.
Partnergemeinde Donnerskirchen
Am 11. November 1979 beurkundeten die Gemeinde Donnerskirchen und Klaus auf Grund der übereinstimmenden Beschlüsse der Gemeindevertreter ihre Partnerschaft. Seither war man bemüht, die freundschaftlichen Kontakte zu vertiefen und menschlich einander näher zu kommen. Viele Aktivitäten in beiden Gemeinden gaben den Einwohnern der Gemeinden auf verschiedenen Gebieten Kontaktmöglichkeiten.
Arbeit und Wirtschaft
Im Mittelalter gehörte Klaus zur Sulzer Großgemeinde, der auch die Orte Zwischenwasser, Viktorsberg, Röthis, Weiler und Fraxern angehörten
Die Lebensgrundlage der Dorfbewohner waren Viehzucht, Getreideanbau und seit dem 12. Jahrhundert in verstärktem Maße der Rebenanbau.
Im 18. Jahrhundert wurde im Rheintal mit dem Kartoffel- und Türkenanbau (Mais) begonnen.
Im 20. Jahrhundert erreichte die Stickerei einen ersten Höhepunkt, die sich dann schließlich aber doch nicht als erhoffte Goldgrube erwies. Inzwischen haben sich in Klaus mehrere Gewerbe- und Industriebetriebe angesiedelt. Klaus kann etwa 1200 Arbeitsplätze im Dorf aufweisen.
Kirche und Kunst
1265 schenkte der Churer Bischof Heinrich von Montfort die Kapelle in Kalchern dem Kloster St. Johann im Thurtal. Damit gingen nun einerseits die Einkünfte der Kapelle an das Kloster, andererseits hatte St. Johann das Recht, den Kirchherrn in Kalchern zu bestellen. Nach der Inkorporation von St. Johann zu St. Gallen 1555 gingen diese Rechte an das Benediktinerkloster St. Gallen über. Ab 1621 sind die von den Fürstäbten in St. Gallen ausgestellten Urkunden überliefert, mittels derer die Geistlichen in Klaus eingesetzt wurden. Die älteste noch vorhandene Urkunde stammt aus dem Jahre 1621 und schließt mit der Bitte an den Fürstbischof von Chur den präsentierten Pfarrer Adam Schuelin anzunehmen und im die Seelsorge zu verleihen. Pfarrer Adam Schuelin legte das erste Tauf- und Trauungsbuch der Pfarre an. Er wirkte in Klaus als Seelsorger bis zum Jahre 1632. Ihm folgte Pfarrer Gregor Hermann.
Die Pfarrkircher in Klaus ist der hl. Agnes geweiht, einer römischen Märtyrerin, die Mitte des 3. oder Anfangs des 4. Jh. lebte. Ihr Fest wird am 21. Jänner gefeiert. Die ältesten Teile der heutigen Pfarrkirche sind spätgotisch und stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Die Kirche wurde mehrfach erweitert und restauriert.
Persönlichkeiten aus der Gemeinde
Anna Hensler, geb. am 19.6.1878 in Bregenz.
Eine bedeutende Schriftstellerin und Dichterin. Anna Hensler schrieb unter anderem schon im Jugendalter einen Roman "Der letzte Odem Brigantiums". Ebenfalls wurden von ihr manche Aufsätze in Zeitschriften veröffentlicht. Anna beschäftigte sich ausschließlich mit Geschichte und Literatur. Als erstes Buch schrieb Anna Hensler die Erzählung "Die Hohenems". Ein weiteres war "Frankreichs Lilien", das ein internationaler Erfolg wurde. Landesarchivar Kleiner, der bei der Arbeit Annas im Landesarchiv sah, daß sie keine Mühe scheute, sich durch die kaum lesbaren Schriften und halbmorschenden Papieren durchzuarbeiten, bat Anna Hensler, für das Land Vorarlberg Abschriften anzufertigen, was sie in selbstloser Weise und ohne jedes Entgeld tat. Sie sammelte auch gelegentlich Sagen und Bräuche aus der Heimat. Nach dem Krieg setzte die einschneidende österreichische Inflation einem einheitlichen und geschlossenen schriftstellerischen Schaffen Anna Hensler ein gewaltsames Ende. In dieser Zeit fallen aber doch noch ihre meisterhaften Übertragungen von mittelalterlichen Gedichten von Rudolf von Ems und Hugo von Montfort ins Neuhochdeutsche, die von Kennern als die besten zu dieser Zeit bezeichnet wurden.
Zur Tausendjahrfeier des Hl. Gebhard schrieb sie einen Aufsatz über ihn und seine Vorfahren. Am Ostermontag, dem 14. April 1952, starb Anna Hensler infolge ihrer Krankheit. Sie wurde auf dem Klauser Friedhof beerdigt.
Leopold Johann Thurnher
Zum Gedenken an Leopold Johann Thurnher, der in den Franzosenkriegen am 15.7.1800 durch einen tragischen Irrtum ums Leben kam, stand früher eine Kapelle in der Nähe der 1963 erbauten Kapelle an der Anna Henslerstraße.
Die Franzosen hielten den alten Mann wegen seines roten Brusttuches für einen Feind und erschossen ihn. An diese Begebenheit erinnert die Heimatschriftstellerin Anna Hensler in der Erzählung "Die Franzosenkapelle".
Auszeichnungen
Bereits mehrmals wurde die Klauser Ortsbildgestaltung ausgezeichnet.
1975, 1980 und 1986 erhielt Klaus vom Österreichischen Gemeindebund hinsichtlich seiner Umwelt- und Ortsbildpflege die Note "vorzüglich". 1980 und 1990 wurde Klaus das Prädikat "Schönste Gemeinde Vorarlbergs" zuerkannt.
1981 gewann die Gemeinde den "Grand Prix d`excellence L`entente Florale Europêenne", einen internationalen Blumenschmuckwettbewerb, an dem Städte und Dörfer aus sechs Nationen - Irland, Frankreich, England, Belgien, Luxemburg und Österreich - teilnahmen.